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Freitag, 31. März 2023
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Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das zeigt sich in den Gruppengesprächen. adobe.stock
Wer in einer Selbsthilfegruppe ist, hat schon einen wichtigen Schritt getan. Sich einzugestehen, dass man die Hilfe anderer braucht, ist nicht leicht. Sich getrauen darüber zu sprechen erfordert Mut. Erfahrungsberichte betroffener Personen zeigen, dass es sich lohnt in einer Gruppe mit Gleichgesinnten zu sprechen. Das bestätigt Regina Pauli, Leiterin des Selbsthilfezentrum Thurgau.
Weinfelden Kein Mensch versteht im anderen was er nicht selbst erlebt hat. Katharina ist in der Selbsthilfegruppe für Eltern verstorbener Kinder. Alle zwei bis drei Wochen trifft sie sich mit anderen Betroffenen. Ihr Sohn starb mit 20 Jahren bei einem Arbeitsunfall, kurz bevor er studieren wollte. «Er wurde von einem Kran von einer Hebebühne gestossen und war auf der Stelle tot», berichtet die Mutter in einem Dokumentarfilm der Selbsthilfe Schweiz. Freunde versuchten Anteil zu nehmen, Katharina zu begleiten und zu verstehen. Im Film sagt sie jedoch unmissverständlich: «Andere versuchen sich das vorzustellen, aber das kann man nicht. Das ist unmöglich.» Im Selbsthilfezentrum sei das anders: «Wir tauschen in der Gruppe Erfahrungen aus. Sprechen darüber, wie man mit der Verzweiflung, mit der Trauer leben lernt, damit das eigene Leben wieder lebenswert wird.»
Im Thurgau gibt es über 70 Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige. «Gruppen für Menschen mit verschiedenen psychischen Thematiken und Herausforderungen sind dabei häufig gefragt. Zur Zeit auch Fragestellungen in Bezug auf somatische oder andere Beeinträchtigungen bei Kindern», berichtet Regina Pauli. Sie ist Leiterin des Selbsthilfezentrum Thurgau mit Sitz in Weinfelden. In der Anfangsphase einer Gruppe ist Regina Pauli dabei, moderiert und leitet die Gespräche. «Da geht es darum, dass sich Menschen finden und sich einmal über ihre Fragen und Wünsche austauschen. Das hilft, und so können die Teilnehmenden abschätzen, ob die Thematiken und Personen stimmig für sie sind», berichtet die Stellenleiterin. Es bestehe ein Leitfaden, wie eine Gruppe aussehen könne. Ebenso sei es für eine zielorientierte und lösungsfokussierte Gruppe wichtig, dass eine Gruppenabmachung bestehe. Diese biete eine gute Gruppenstruktur und Sicherheit bei den Zusammenkünften damit Vertraue wachsen könne, so Pauli. Nach der Gründungsphase leitet sich die Gruppe dann jeweils selbst. «Aus Datenschutzgründen ist bei uns jeweils nur eine Kontaktperson der Gruppe bekannt, damit wir Interessierte vermitteln können», ergänzt Regina Pauli.
«Jetzt habe ich es endlich einmal geschafft, bei ihnen anzurufen. Ich hoffe, ich vermag nun auch die Kontaktperson zu kontaktieren.» Solche Aussagen hört Regina Pauli oft, wenn die erste Hürde - bei der Selbsthilfe anzurufen - genommen wurde. «Dabei spüre ich immer wieder, dass es die Menschen Überwindung kostet auf uns zu zukommen. Für viele scheint die Schwelle recht hoch. Erst bei grossem Druck melden sie sich, weil sie publizierte Texte oder Inserate mit konkreten Gruppenmöglichkeiten in Zeitungen gelesen haben.» Für andere sei es wiederum einfacher, sich per Mail über die Homepage und das Kontaktformular zu melden. Regina Pauli weiss aber auch, dass die Selbsthilfe immer noch nicht allen bekannt ist.
Gerade in der Coronazeit war und ist es für Menschen, die Hilfe und Verständnis in einer Selbsthilfegruppe finden, schwer. Regina Pauli: «Wir haben den Gruppen virtuelle Möglichkeiten empfohlen. Einige haben dies wahrgenommen, andere hatten nicht die Möglichkeit dazu. Dank einer Ausnahmebewilligung des BAG, durften sich die Gruppen ab Februar wieder treffen. Die Erleichterung aller war gross. Zwar gibt es beim Wiederanlauf einzelner Gruppen noch etwas Holprigkeiten. Und manche wurden durch die Pandemie zurückhaltender.» Die Nachfragen für Gruppe sei jedoch nie eingebrochen. Auch gebe es regelmässig Neugründungen.
Neu ist im Bereich Selbsthilfe der Begriff «gemeinschaftliche Selbsthilfe», weil sich ausschliesslich Menschen mit gleichen Themen und Problemen treffen. Betroffene werden so zu Experten in ihrer Thematik und helfen sich gegenseitig auf ihrem gemeinsamen Weg. «Aber es gibt auch Austausch in einer gemischten Form», erklärt Pauli. Unter dem Titel «Umgang mit Krisen» startet am 20. Mai ein Trialog bei dem sich an sechs Abenden Betroffene, Angehörige und Fachpersonen auf Augenhöhe austauschen. Die Abende werden moderiert durch Fachmitarbeiter der Clienia Frauenfeld und Peermitarbeitende.
Am 21. Mai 2021 wird der nationale «Tag der Selbsthilfe» als Online-Kampagne begangen: Ganztags werden Videobeiträge auf www.tag-der-selbsthilfe.ch gezeigt. Selbsthilfezentren gewähren Einblicke in ihre Arbeit, Betroffene und Angehörige erzählen ihre Geschichten und Fachpersonen beleuchten den Wert der Selbsthilfe.
Sa. 22. Mai, Romanshorn Fr. 21. Mai, virtuell LAUFmerksamkeit Fr. 28. Mai, Weinfelden Infos auf: www.selbsthilfe-tg.ch
Von Angelina Rabener
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das zeigt sich in den Gruppengesprächen. adobe.stock
Wer in einer Selbsthilfegruppe ist, hat schon einen wichtigen Schritt getan. Sich einzugestehen, dass man die Hilfe anderer braucht, ist nicht leicht. Sich getrauen darüber zu sprechen erfordert Mut. Erfahrungsberichte betroffener Personen zeigen, dass es sich lohnt in einer Gruppe mit Gleichgesinnten zu sprechen. Das bestätigt Regina Pauli, Leiterin des Selbsthilfezentrum Thurgau.
Weinfelden Kein Mensch versteht im anderen was er nicht selbst erlebt hat. Katharina ist in der Selbsthilfegruppe für Eltern verstorbener Kinder. Alle zwei bis drei Wochen trifft sie sich mit anderen Betroffenen. Ihr Sohn starb mit 20 Jahren bei einem Arbeitsunfall, kurz bevor er studieren wollte. «Er wurde von einem Kran von einer Hebebühne gestossen und war auf der Stelle tot», berichtet die Mutter in einem Dokumentarfilm der Selbsthilfe Schweiz. Freunde versuchten Anteil zu nehmen, Katharina zu begleiten und zu verstehen. Im Film sagt sie jedoch unmissverständlich: «Andere versuchen sich das vorzustellen, aber das kann man nicht. Das ist unmöglich.» Im Selbsthilfezentrum sei das anders: «Wir tauschen in der Gruppe Erfahrungen aus. Sprechen darüber, wie man mit der Verzweiflung, mit der Trauer leben lernt, damit das eigene Leben wieder lebenswert wird.»
Im Thurgau gibt es über 70 Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige. «Gruppen für Menschen mit verschiedenen psychischen Thematiken und Herausforderungen sind dabei häufig gefragt. Zur Zeit auch Fragestellungen in Bezug auf somatische oder andere Beeinträchtigungen bei Kindern», berichtet Regina Pauli. Sie ist Leiterin des Selbsthilfezentrum Thurgau mit Sitz in Weinfelden. In der Anfangsphase einer Gruppe ist Regina Pauli dabei, moderiert und leitet die Gespräche. «Da geht es darum, dass sich Menschen finden und sich einmal über ihre Fragen und Wünsche austauschen. Das hilft, und so können die Teilnehmenden abschätzen, ob die Thematiken und Personen stimmig für sie sind», berichtet die Stellenleiterin. Es bestehe ein Leitfaden, wie eine Gruppe aussehen könne. Ebenso sei es für eine zielorientierte und lösungsfokussierte Gruppe wichtig, dass eine Gruppenabmachung bestehe. Diese biete eine gute Gruppenstruktur und Sicherheit bei den Zusammenkünften damit Vertraue wachsen könne, so Pauli. Nach der Gründungsphase leitet sich die Gruppe dann jeweils selbst. «Aus Datenschutzgründen ist bei uns jeweils nur eine Kontaktperson der Gruppe bekannt, damit wir Interessierte vermitteln können», ergänzt Regina Pauli.
«Jetzt habe ich es endlich einmal geschafft, bei ihnen anzurufen. Ich hoffe, ich vermag nun auch die Kontaktperson zu kontaktieren.» Solche Aussagen hört Regina Pauli oft, wenn die erste Hürde - bei der Selbsthilfe anzurufen - genommen wurde. «Dabei spüre ich immer wieder, dass es die Menschen Überwindung kostet auf uns zu zukommen. Für viele scheint die Schwelle recht hoch. Erst bei grossem Druck melden sie sich, weil sie publizierte Texte oder Inserate mit konkreten Gruppenmöglichkeiten in Zeitungen gelesen haben.» Für andere sei es wiederum einfacher, sich per Mail über die Homepage und das Kontaktformular zu melden. Regina Pauli weiss aber auch, dass die Selbsthilfe immer noch nicht allen bekannt ist.
Gerade in der Coronazeit war und ist es für Menschen, die Hilfe und Verständnis in einer Selbsthilfegruppe finden, schwer. Regina Pauli: «Wir haben den Gruppen virtuelle Möglichkeiten empfohlen. Einige haben dies wahrgenommen, andere hatten nicht die Möglichkeit dazu. Dank einer Ausnahmebewilligung des BAG, durften sich die Gruppen ab Februar wieder treffen. Die Erleichterung aller war gross. Zwar gibt es beim Wiederanlauf einzelner Gruppen noch etwas Holprigkeiten. Und manche wurden durch die Pandemie zurückhaltender.» Die Nachfragen für Gruppe sei jedoch nie eingebrochen. Auch gebe es regelmässig Neugründungen.
Neu ist im Bereich Selbsthilfe der Begriff «gemeinschaftliche Selbsthilfe», weil sich ausschliesslich Menschen mit gleichen Themen und Problemen treffen. Betroffene werden so zu Experten in ihrer Thematik und helfen sich gegenseitig auf ihrem gemeinsamen Weg. «Aber es gibt auch Austausch in einer gemischten Form», erklärt Pauli. Unter dem Titel «Umgang mit Krisen» startet am 20. Mai ein Trialog bei dem sich an sechs Abenden Betroffene, Angehörige und Fachpersonen auf Augenhöhe austauschen. Die Abende werden moderiert durch Fachmitarbeiter der Clienia Frauenfeld und Peermitarbeitende.
Am 21. Mai 2021 wird der nationale «Tag der Selbsthilfe» als Online-Kampagne begangen: Ganztags werden Videobeiträge auf www.tag-der-selbsthilfe.ch gezeigt. Selbsthilfezentren gewähren Einblicke in ihre Arbeit, Betroffene und Angehörige erzählen ihre Geschichten und Fachpersonen beleuchten den Wert der Selbsthilfe.
Sa. 22. Mai, Romanshorn Fr. 21. Mai, virtuell LAUFmerksamkeit Fr. 28. Mai, Weinfelden Infos auf: www.selbsthilfe-tg.ch
Von Angelina Rabener
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