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Montag, 25. Januar 2021
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Autos, Schiffe, Lastwagen und Flugzeuge müssen in Zukunft CO2-frei werden. Damit das gelingt, braucht es einen Mix aus verschiedenen Antrieben und Treibstoffen. weiterlesen
Eine kleine Vorwarnung. Was Sie jetzt lesen werden, ist eine Lobeshymne. Eine wohlverdiente, wie ich finde. Eigentlich könnte ich diese halbe Seite mit einem einzigen Satz füllen: Mein Herz gehört Rosa Wilder und Manfred Kägi. Das, obwohl sie keine.. weiterlesen
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Nach nur einem Jahr müssen die KiTa-Leiterinnen Tanja T. (l.) und Nicole K. ihren Traum wieder aufgeben. Um nicht auf den ausstehenden Mietkosten sitzen zu bleiben, versucht Franco Zurlino (r.) nun, per Crowdfunding Geld zu sammeln. tas
Seit einem Jahr hat Matzingen eine eigene Kindertagesstätte. Dies war eine Freude für berufstätige Eltern und die beiden Leiterinnen Nicole K. Und Tanja T. Nun weicht die Freude der Ernüchterung. Die Kita fällt dem Coronavirus zum Opfer und muss Ende Juli schliessen.
Matzingen Es war ein kurzer Spass: Nach nur einem Jahr muss die KiTa «Irgendwie Anderst» wieder schliessen. Hauptsächlich, weil aufgrund des Corona-Virus viele Eltern ihre Kinder nicht mehr zur Betreuung bringen wollten und Verträge gekündigt wurden. Die KiTa, die als Verein organisiert ist, war für viele Matzinger Eltern eine gute Lösung, das Familien- und Berufsleben unter einen Hut zu bringen. Zwar gibt es Ausweichmöglichkeiten in Aadorf, Wängi oder Thundorf, die Wartelisten der Betreuungsangebote sind teilweise aber sehr lang. Franco Zurlino ist einer der betroffenen Familienväter, die nun nach einer anderen Lösung für die Kinderbetreuung suchen müssen. Darum macht er sich momentan aber weniger Sorgen als um die Zukunft der Institutionsleiterin im sozialen und medizinischen Bereich, Nicole K. und die Fachfrau Betreuung für Kinder, Tanja T. Denn weil der befristete Mietvertrag noch vier Jahre weiterläuft, müssen sie für die Mietkosten aufkommen, auch wenn die KiTa schliesst. Deshalb sucht der Verein nach einem möglichen Nachmieter. Um Nicole K. und Tanja T. finanziell zu unterstützen, hat Zurlino auf der Crowdfunding-Plattform «gofundme.com» einen Spendenaufruf gestartet. So sammelt er Geld, das für die noch offenen Mietkosten eingesetzt werden soll. Ziel sind 100'000 Franken. «Aber auch die Hälfte oder einige zehntausend Franken wären ein guter Anfang», sagt er. Unterstützt wird die KiTa weder von der Gemeinde Matzingen noch vom Kanton. «Die Gemeinde hat eine Leistungsvereinbarung mit dem Tagesfamilienverein und beteiligt sich an den ergänzenden Angeboten der Schule», erklärt Walter Hugentobler, Gemeindepräsident von Matzingen. Es wurde nie entschieden, die KiTa nicht zu unterstützen. Man habe mit den Leiterinnen Gespräche geführt und Unterlagen eingefordert, um abzuklären, ob eine Unterstützung möglich wäre. «Diese Unterlagen wurden uns Anfang April geliefert, Ende April erhielten wir die Mitteilung, dass aufgrund verschiedener Abmeldungen die KiTa schliessen müsse», so Hugentobler. Aber die Gemeinde begrüsse die Initiativen, verschiedene Betreuungsmöglichkeiten anzubieten.
Vor einem Jahr, als alles anfing, lief die KiTa gut. «Wir befanden uns immer noch im Aufbau, aber hatten Anmeldungen und Interessenten, die sich die KiTa anschauen wollten», sagen die beiden Betreuerinnen. Zwar war die KiTa nicht zu 100 Prozent ausgelastet, man konnte aber eine steigende Tendenz wahrnehmen. «Aber, wir starteten wie jede KiTa mit geringen Kinderzahlen.» Alles schien glatt zu laufen. Wäre da nicht Corona gewesen. Aus Angst vor Ansteckungen haben viele Eltern ihre Kinder zu Hause selber betreut. Für Zurlino war dies nie ein Thema. «Klar hat man darüber gesprochen. Auch wir haben uns über die Gesundheit unseres Kindes gesorgt. Aber laut Bundesamt für Gesundheit sind und waren Kinder nie eine gefährdete Gruppe», erklärt er. «Und wieso man dann gleich den Vertrag kündet, ist für mich unverständlich», so Zurlino weiter. Wieso einige Eltern direkt den Vertrag mit der KiTa gekündigt haben, können auch Nicole K. und Tanja T. nicht abschliessend sagen: «Wir denken, dass die Gesamtsituation die Eltern verunsicherte und einige auch ihre Jobs nur noch in Kurzarbeit auf unbestimmte Zeit verrichten können.» Wie viele Verträge gekündigt wurden, geben sie nicht bekannt.
Wie es für die Beiden nun beruflich weitergehen wird, ist noch offen. Auf eine Wiedereröffnung der KiTa könne aber kaum gehofft werden. Zwar gebe es viele Eltern in Matzingen, Stettfurt und Wängi, die auf eine familienergänzende Betreuung angewiesen sind, weshalb sie die KiTa gerne auch weiterführen würden, finanziell gehe das aber einfach nicht mehr. «Weil es wenige bis keine Neuanmeldungen gab, kann der finanzielle Aufwand leider nicht mehr alleine vom Verein getragen werden».
Tamara Schäpper
Nach nur einem Jahr müssen die KiTa-Leiterinnen Tanja T. (l.) und Nicole K. ihren Traum wieder aufgeben. Um nicht auf den ausstehenden Mietkosten sitzen zu bleiben, versucht Franco Zurlino (r.) nun, per Crowdfunding Geld zu sammeln. tas
Seit einem Jahr hat Matzingen eine eigene Kindertagesstätte. Dies war eine Freude für berufstätige Eltern und die beiden Leiterinnen Nicole K. Und Tanja T. Nun weicht die Freude der Ernüchterung. Die Kita fällt dem Coronavirus zum Opfer und muss Ende Juli schliessen.
Matzingen Es war ein kurzer Spass: Nach nur einem Jahr muss die KiTa «Irgendwie Anderst» wieder schliessen. Hauptsächlich, weil aufgrund des Corona-Virus viele Eltern ihre Kinder nicht mehr zur Betreuung bringen wollten und Verträge gekündigt wurden. Die KiTa, die als Verein organisiert ist, war für viele Matzinger Eltern eine gute Lösung, das Familien- und Berufsleben unter einen Hut zu bringen. Zwar gibt es Ausweichmöglichkeiten in Aadorf, Wängi oder Thundorf, die Wartelisten der Betreuungsangebote sind teilweise aber sehr lang. Franco Zurlino ist einer der betroffenen Familienväter, die nun nach einer anderen Lösung für die Kinderbetreuung suchen müssen. Darum macht er sich momentan aber weniger Sorgen als um die Zukunft der Institutionsleiterin im sozialen und medizinischen Bereich, Nicole K. und die Fachfrau Betreuung für Kinder, Tanja T. Denn weil der befristete Mietvertrag noch vier Jahre weiterläuft, müssen sie für die Mietkosten aufkommen, auch wenn die KiTa schliesst. Deshalb sucht der Verein nach einem möglichen Nachmieter. Um Nicole K. und Tanja T. finanziell zu unterstützen, hat Zurlino auf der Crowdfunding-Plattform «gofundme.com» einen Spendenaufruf gestartet. So sammelt er Geld, das für die noch offenen Mietkosten eingesetzt werden soll. Ziel sind 100'000 Franken. «Aber auch die Hälfte oder einige zehntausend Franken wären ein guter Anfang», sagt er. Unterstützt wird die KiTa weder von der Gemeinde Matzingen noch vom Kanton. «Die Gemeinde hat eine Leistungsvereinbarung mit dem Tagesfamilienverein und beteiligt sich an den ergänzenden Angeboten der Schule», erklärt Walter Hugentobler, Gemeindepräsident von Matzingen. Es wurde nie entschieden, die KiTa nicht zu unterstützen. Man habe mit den Leiterinnen Gespräche geführt und Unterlagen eingefordert, um abzuklären, ob eine Unterstützung möglich wäre. «Diese Unterlagen wurden uns Anfang April geliefert, Ende April erhielten wir die Mitteilung, dass aufgrund verschiedener Abmeldungen die KiTa schliessen müsse», so Hugentobler. Aber die Gemeinde begrüsse die Initiativen, verschiedene Betreuungsmöglichkeiten anzubieten.
Vor einem Jahr, als alles anfing, lief die KiTa gut. «Wir befanden uns immer noch im Aufbau, aber hatten Anmeldungen und Interessenten, die sich die KiTa anschauen wollten», sagen die beiden Betreuerinnen. Zwar war die KiTa nicht zu 100 Prozent ausgelastet, man konnte aber eine steigende Tendenz wahrnehmen. «Aber, wir starteten wie jede KiTa mit geringen Kinderzahlen.» Alles schien glatt zu laufen. Wäre da nicht Corona gewesen. Aus Angst vor Ansteckungen haben viele Eltern ihre Kinder zu Hause selber betreut. Für Zurlino war dies nie ein Thema. «Klar hat man darüber gesprochen. Auch wir haben uns über die Gesundheit unseres Kindes gesorgt. Aber laut Bundesamt für Gesundheit sind und waren Kinder nie eine gefährdete Gruppe», erklärt er. «Und wieso man dann gleich den Vertrag kündet, ist für mich unverständlich», so Zurlino weiter. Wieso einige Eltern direkt den Vertrag mit der KiTa gekündigt haben, können auch Nicole K. und Tanja T. nicht abschliessend sagen: «Wir denken, dass die Gesamtsituation die Eltern verunsicherte und einige auch ihre Jobs nur noch in Kurzarbeit auf unbestimmte Zeit verrichten können.» Wie viele Verträge gekündigt wurden, geben sie nicht bekannt.
Wie es für die Beiden nun beruflich weitergehen wird, ist noch offen. Auf eine Wiedereröffnung der KiTa könne aber kaum gehofft werden. Zwar gebe es viele Eltern in Matzingen, Stettfurt und Wängi, die auf eine familienergänzende Betreuung angewiesen sind, weshalb sie die KiTa gerne auch weiterführen würden, finanziell gehe das aber einfach nicht mehr. «Weil es wenige bis keine Neuanmeldungen gab, kann der finanzielle Aufwand leider nicht mehr alleine vom Verein getragen werden».
Tamara Schäpper
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