20.11.2023 16:32
Schlau parkieren mit der App
Die Stadt Frauenfeld führt auf 5 grossen Parkplätzen «Smart Parking» ein
Die Stadt Frauenfeld bekommt ein Parkleitsystem. Aber kein herkömmliches mit Schildern und Anzeigen. Wer einen Parkplatz sucht, kann sich künftig in Echtzeit auf seinem Handy schlaumachen, wo es freie Plätze gibt. Technisch möglich wäre sogar eine Schnittstelle zum Navigationssystem.
Frauenfeld Wer künftig mit dem Auto ins Zentrum der Kantonshauptstadt fährt und einen Parkplatz benötigt, bekommt ab sofort schlaue Hilfe von der «Regio App». Unter der Rubrik Frauenfeld/ÖV & Mobilität/Smart Parking sehen Userinnen und User, wie viele freie Parkplätze es gibt. Das «Smart Parking» umfasst 5 öffentliche Parkplatzfelder, die der Stadt gehören: Oberes und das Unteres Mätteli, den Marktplatz sowie Parkplätze in der Altstadt: an der Zürcherstrasse und am Bankplatz an der Freie-Strasse.
Zügig freien Parkplatz finden
Für das Projekt hat die Stadt Frauenfeld in den letzten Wochen 24 Kameras installiert, an Strassenlaternen, an Hauswänden und sogar Kirchtürmen. Die Kameras erheben Daten zur Parkplatzbelegung und sollen – das ist nur ein Vorteil – den Suchverkehr in der Innenstadt verringern sowie generell die Parkplatzsuche vereinfachen.
Spezielle Sorgfalt haben die Macher auf Datenschutz gelegt. Die Kameras sind so eingestellt, dass keine Personendaten aufgezeichnet werden. Auf den Aufnahmen sind also weder Gesichter noch Kennzeichen erkennbar. Der einzige Zweck der Kamera ist es, festzustellen, ob ein Auto auf dem Parkplatz parkiert ist oder nicht. Damit stehen exakte Daten zur Parkplatzbelegung zur Verfügung, welche später genutzt werden können.
Das Projekt angestossen hat der Verein Metropolitanraum Zürich. Für die technische Umsetzung war unter anderem Parquery zuständig. Das Zürcher Unternehmen hat sich auf kameragestützte Parkplatzüberwachung spezialisiert und nutzt Künstliche Intelligenz, um Verkehrsströme zu analysieren. Die Verantwortlichen erhoffen sich wichtige Erkenntnisse fürs Verkehrsmanagement. In einer Pilotphase läuft das Projekt nun bis November 2024. Wie es danach weitergeht, wird sich zeigen. Denkbar wäre es, dass sich auch private Parkhäuser in der Stadt anschliessen. Insgesamt gibt es vierzehn öffentliche Parkplätze oder Parkhäuserin der Stadt. Zudem sind weitere Schnittstellen möglich. Etwa mit dem Navigationssystem des Autos. Dann wäre nicht einmal mehr der Griff zum Handy nötig, um schnellstmöglich zu einem freien Parkplatz geleitet zu werden.
Von Stefan Böker