Gut besucht war der EVU-Apéro bei Thurplus. Auf dem Bild (v.l.): Thurplus-Geschäftsleiter Peter Wieland, Ueli Trümpi (Thurplus), Thalia Meyer (Spektrum-Energie), Dr. Robin Mutschler (Empa) sowie Stadtrat und Departementsvorsteher Fabrizio Hugentobler. Bild: zVg
13.06.2024 09:50
Dekarbonisierung anpacken, aber wie?
Zum Thema «Dekarbonisierung anpacken, aber wie?» trafen sich anlässlich des EVU-Apéros am 6. Juni Vertreterinnen und Vertreter von Energieversorgungsunternehmen und Verbänden, Gemeinderätinnen und -räte, Stadträtinnen und -räte sowie Vertreter des Kantons Thurgau bei Thurplus.
Frauenfeld Die Veranstaltung von EVU Benchmarking, einem Programm von EnergieSchweiz, bietet eine Plattform für den Austausch mit verschiedenen Akteuren im Bereich der Energieversorgung. Drei Referenten zeigten aus Sicht der Wissenschaft, der Politik und der Energieversorgungsunternehmen (EVU) auf, wie die Dekarbonisierung erfolgreich vorangetrieben werden kann.
Industrieabwärme regional nutzen und CO2 reduzieren
Die Veranstaltung startete mit einem Vortrag von Dr. Robin Mutschler von der Empa, einer schweizerischen Forschungsinstitution, die sich unter anderem auf den Energiebereich spezialisiert hat, um nachhaltige und zukunftsweisende Technologien zu fördern. Er zeigte am Beispiel des Bündner Rheintals auf, wie unter Einbezug des Abwärmepotenzials der Industrie und des Energiebedarfs der bestehenden Siedlungsräume ein optimiertes Energiesystem-Modell geschaffen werden kann. Besonderes Augenmerk wird auf eine optimale Kostensituation gelegt. Die Fachspezialisten der Empa unterstützen auch die Stadt Frauenfeld bei der Erarbeitung der Energieszenarien, einem strategischen Planungsinstrument, um die zukünftige Energieversorgung und -nutzung zu antizipieren.
Frauenfeld stellt Weichen für Dekarbonisierung
Stadtrat Fabrizio Hugentobler, Departementsvorsteher Thurplus, Freizeit und Sport, zeigte am Beispiel der Stadt Frauenfeld auf, mit welchen politischen Weichenstellungen und Strategien die Stadt das Netto-Null-Emissionsziel 2050 und den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern schaffen will. Dazu gehören die Photovoltaik- und Gasnetzstrategie, der Fernwärmeausbau, eine Neuausrichtung des Energiefonds und weitere Projekte. «Es ist wichtig, dass wir jetzt unter Einbezug fundierter Entscheidungsgrundlagen eine solide Basis für die Dekarbonisierung schaffen, die für die kommenden Jahre für alle gleichermassen gilt. Dies ist der Schlüssel zum Erfolg und entscheidend, um unsere Stadt nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten», stellt Fabrizio Hugentobler heraus. «Wir sollten Entscheide effektiv umsetzen, vorwärts machen und nicht ständig nach vermeintlich besseren Lösungen suchen», ergänzt er.
Fernwärme – der grosse Hebel für CO2-Reduktion
Ueli Trümpi von Thurplus, Leiter Geschäftsfeldentwicklung Fernwärme, stellte die laufenden Fernwärme-Projekte von Thurplus im Westen von Frauenfeld sowie in der Altstadt vor. Insgesamt rund 40 Millionen Franken werden dort für eine nachhaltige Wärmeversorgung investiert. Sein Fazit ist: «Der Fernwärme-Ausbau ist für Kommunen der beste Hebel, um Emissionen zu vermeiden und die Klimaziele zu erreichen.»
«Viele Akteure müssen zusammengebracht werden, damit das gesetzte Netto-Null-Emissionsziel 2050 zukünftig erreicht werden kann und jeder kann einen Beitrag leisten. Wichtig und gut, dass wir gemeinsam daran arbeiten», war das Fazit von Organisatorin Thalia Meyer von Spektrum-Energie.
red